Krautinger Wildschönau Brennerei

WILDSCHÖNAUER KRAUTINGER

Wir brennen ihn nach alter Tradition selbst.

Lass dir eine Flasche Krautinger nach Hause liefern oder hole sie bei uns ab.

Wildschönauer Krautinger

Geschichte

Alles begann mit dem Monopolrecht welches von Maria Theresia an die Bergbauern der Wildschönau überreicht wurde. Das verliehene Recht der Kaiserin sollte den Bauern zu Wohlstand verhelfen, denn außer den robusten Rüben und anderen Wurzelgemüsesorten, mochte nicht viel wachsen, im Hochtal der Wildschönauer. Somit bekamen vor etwa 300 Jahren 50 Bauern das Dekret der Kaiserin, welches ihnen erlaubte einen einzigartigen Schnaps aus Rüben herzustellen. Den man heute als Wildschönauer Krautinger kennt. 

Ein besonderes Gemüse für einen speziellen Schnaps

Die Wildschönauer Stoppelrübe ist eine uralte, vom Aussterben bedrohte Speiserübe. Ihr lateinischer Name „Brassica Rapa‘‘ zu deutsch Halm- Stoppel-, Herbst- oder Wasserrübe genannt. Die Wildschönauer Einheimischen nennen sie „Soachruam“, weil sie wie der Name schon sagt, den Harndrang erhöht. Das ist auf ihre entschlackende und entgiftende Wirkung zurück zu führen. Die Herbstrübe wird vor dem Jakobitag ausgesät und im Herbst – Spätherbst geerntet. Sie ist für den Winterbedarf eine gut haltbare Speiserübe mit weißem Fruchtfleisch. Durch ihre feste Beschaffenheit ist sie nicht leicht zerkochend und sehr gut für Gemüseauflauf geeignet.

Bei uns in der Wildschönau wird sie roh in dünnen Scheiben aufgeschnitten und mit etwas Salz und frischgemahlen Pfeffer serviert.

Ackerbau

Gerade bei den Sommerrüben muss man ein gutes Auge auf die zarten Pflänzchen werfen. Der Ackeranbau verlangt viel Geduld und Gefühl. Bevor das Feld zum Gemüseacker wird lockern wir es mit dem Pflug auf – um perfekte Bedingungen für die kleinen Rübchen zu schaffen. Im lockeren Boden sähen wir die kleinen, feinen, schwarzen Kügelchen aus. Ein Kenner findet die jungen Triebe nach zwei Wochen. Für die Allgemeinheit sind die Gemüse-Pflänzchen zu diesem Zeitpunkt noch nicht vom Unkraut zu unterscheiden. Wir jäten unsere Felder für eine bessere Ausbeute. Das Unkraut ist kein guter Gast auf dem Feld, deshalb schmeißen wir es raus. Es trinkt zu viel, braucht Platz und steht den Rübchen damit wortwörtlich in der Sonne. Also schnappen wir unsere Spathen und picken, die ungeladen Gäste heraus.

Ernte

Ende Juli kann man es schon riechen. Der Krautinger wird wieder im Hochtal Wildschönau produziert! Der Weg von der Rübe zum Schnaps ist lang, aber kein Weg ist uns zu weit.

Wenn die Rüben reif zur Ernte sind werden sie mit unser Rübenernte Maschine aus der Erde gerissen. Vor 5 Jahren, war das alles noch Handarbeit und man brauchte 10 Männer damit man ein Feld in der Größe eines Hektars in 3 Tagen ernten konnte.

Das „oh happeln“

Heute sitzen die 10 Männer zusammen bei den Frauen gemütlich in der Garage und trennen die Stoppelrübe von Wurzel und Blättern. Die Wildschönauer bezeichnen diesen Arbeitsschritt als „oh happeln“.

Saft Gewinnung

Der Schnaps ist flüssig die Rübe ist fest die nächst Prozedur gibt mir (uns) den Rest!

Sind die Halmrüben dann erst „oh gehappelt“ werden sie in der Gemüsewaschanlage sanft von der Erde befreit dann mit dem Häcksler zerkleinert und püriert.

Der Rübensaft wird dann aus dem Rübenbrei, mit der ein Tonnen schweren Saftpresse, gewonnen. Da die Rüben eine sehr feste Beschaffenheit haben weisen sie auch einen sehr geringen Wasseranteil auf. Man braucht 50 bis 70 Kilogramm Stoppelrüben um einen Liter Wildschönauer Krautinger zu produzieren.

Eine Prozedur, die zum Himmel stinkt

Der Rübensaft wird in einer großen Maischpfanne wie man sie auch von Bierbrauereien kennt erhitzt. Beim einkochen des Saftes setzt sich ein fester Schaum an die Oberfläche ab, dass enthaltene Eiweiß der Rüben stockt, welches per Hand mit einem Sieb abgeschöpft wird. Das außergewöhnliche bei diesem Arbeitsschritt ist der enorme Energieaufwand den man vom gebräuchlichen Schnapsbrennen nicht kennt. Der Saft wird nämlich auf ein Drittel einreduziert. Dieser Vorgang nimmt 20 Stunden in Anspruch.

Schnapsbrennen: Eine Wissenschaft für sich

Diese Wissenschaft baut grundlegend auf die biochemische Reaktion von Zucker und Hefe. Beim Gärungsprozess, ernährt sich der Germ [Mundartbegriff für Hefe] vom Fruchtzucker der Maische, wobei Alkohole entstehen. Durch den physikalischen Vorgang des Destillierens trennt man die gewünschten Alkohole von der Maische.

Die Maische wird erhitzt. Alkohol verdunstet schneller als Wasser – so die Regel. Der Obstbrei bleibt in der Brennblase zurück, der Alkohol steigt als Dampf im Geistrohr auf, wird gekühlt, kondensiert und rinnt als Hochprozentiger in den Edelstahlkübel. Zum Schluss muss der Brand nur noch mit Wasser versetzt werden und auf eine Trinkstärke von 40 bis 43 Vol.% gebracht werden.